Über uns
Der Verein
Der Trägerverein
Die Jugendkulturwerkstatt Kiel-Suchsdorf e.V. feiert 2022 ihr 50-jähriges
Bestehen. Engagierte Eltern, Bürger*innen und Politiker haben die Einrichtung
1972 gegründet und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
Heute mehr denn je übernimmt der Trägerverein wichtige Aufgaben bei der
Verwaltung der Jugendkulturwerkstatt und bildet u.a. das Bindeglied zum
Jugendamt der Stadt Kiel, die unser Haus mitfinanziert.
Die Jugendkulturwerkstatt als Trägerverein zu führen und zu unterstützen,
bedeutet für uns eine Möglichkeit, bei der Gestaltung unserer Gesellschaft aktiv
mitwirken zu können und an unserer Demokratie zu partizipieren.
Im Sinne des gesellschaftsethischen Subsidiaritätsprinzips geht es uns darum, als
kleine Einheit vor Ort einen Beitrag zu den Aufgaben der Gesellschaft zu leisten
und ein Stück Eigenständigkeit und Selbsthilfe zu verwirklichen. Wir wollen
direkt an der Basis tätig sein, innerhalb der Gemeinde aktiv die Kinder und
Jugendlichen unterstützen und nicht nur auf öffentliche Institutionen bauen.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt, insbesondere dem Jugendamt, eröffnet uns
viele Möglichkeiten. Sie ist vertrauensvoll und ergebnisorientiert und hat immer
die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Suchsdorf im Blick.
Wir als freier Träger können jedoch selbst mitentscheiden, welche Leitlinien wir
verfolgen, welche Schwerpunkte wir setzen und welche Bedarfe wir als vorrangig
im Stadtteil erachten. Das Mitbestimmungsrecht, das wir als freier Träger
besitzen, bietet uns eine wichtige Gestaltungsmöglichkeit.
Aus diesem Grund haben wir die Trägerschaft für die Jugendkulturwerkstatt auch
in schwierigen Zeiten nie abgegeben und sind froh, dass der Verein durch das
ehrenamtliche Engagement vieler Mitglieder erfolgreich den Kinder- und
Jugendtreff in Suchsdorf erhalten und immer wieder erneuern konnte.
Ein Verein lebt durch seine Mitglieder und wir freuen uns über jeden Menschen,
der uns unterstützen möchte. Gerne können Sie bei uns Mitglied werden und sich
engagieren, ob nur passiv oder sogar aktiv.
Pädagogisches Leitbild und Profil
Wir orientieren unsere Arbeit an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen
des Kieler Stadtteils Suchsdorf und beschränken uns dabei nicht auf bestimmte
Zielgruppen. Wir gehen auf die verschiedenen Lebenslagen, Lebenstile und
Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen ein. Alle sind herzlich
willkommen. Respekt voreinander ist Basis unserer Arbeit.
Unser pädagogisches Handeln ist auf die Entwicklungsförderung für alle jungen
Menschen gerichtet, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder
sozialer Herkunft, körperlichen Einschränkungen, Religion, Weltanschauung,
sexueller Orientierung und Identität. Wir streben ein emanzipatorisches und
geschlechtssensibles Handeln, sowie einen sensiblen Umgang mit Differenzen
an, welcher die Würde und das Selbstbestimmungsrecht des Menschen achtet.
Hierzu gehört auch der Respekt vor der Entscheidungsfreiheit von jungen
Menschen.
Unsere zentrale Methode ist das Angebot eines offenen Rahmens, innerhalb
dessen die Kinder und Jugendlichen ihre Ideen partizipatorisch umsetzen, sich
erproben und sich selbst als wirksam erfahren können. Unsere Themen und
Inhalte werden durch das bestimmt, was die Kinder und Jugendlichen bewegt,
was sie thematisieren und sich wünschen. Dies beinhaltet eine Stärkung der
Selbstwahrnehmung, das Kennenlernen eigener Bedürfnisse und Gefühle sowie
die Entwicklung eigener Identität. Wir bieten den Kindern und Jugendlichen
Raum und Zeit, um sich mit sich selbst und mit anderen auseinanderzusetzen.
Unsere Räume eröffnen Fantasieräume, Möglichkeiten des Sich-Ausprobierens
und bieten Platz für junge Menschen, die oft nicht selbstverständlich über Raum
verfügen. Mit unseren Angeboten bieten wir Raum für Beziehung und Reflexion
und damit die Voraussetzung, eigene Standpunkte und Positionen zu entwickeln.
Hieraus entwickelten sich auch schon einige künstlerisch-kreative Angebote in
themenspezifischen Projektgruppen, die die Ressourcen der Kinder und
Jugendlichen ansprechen und vergrößern. Eine Präsentation der
Arbeitsergebnisse dieser Projekte ermöglicht den Kindern und Jugendlichen
große Erfolgserlebnisse und das Erkennen von Selbstwirksamkeit.
Wir fördern und unterstützen, rücken dabei die vorhandenen Potenziale in den
Fokus und erweitern diese, um das Selbstwertgefühl der Kinder und
Jugendlichen zu stärken. Dabei berücksichtigen wir die Einbindung in die
sozialräumliche Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen und
kooperieren gezielt mit Institutionen wie Schulen, Sportvereinen, Kirche, Kitas,
Feuerwehr, ASD, Stadtteilkonferenzen und vielen mehr. Wir bemühen uns, die
unterschiedlichen Spannungsfelder, in denen Kinder und Jugendliche leben,
thematisierbar zu machen, ihre Fragen aufzugreifen und nach Lösungen zu
suchen. Das Ergebnis unserer Bemühungen eröffnet Jugendlichen die
Möglichkeit, den eigenen Erwartungen gewachsen zu sein und Anforderungen
einer multikomplexen Gesellschaft entgegentreten zu können. Junge Menschen
sollen die Möglichkeiten der Identifikation mit der Gesellschaft erkennen, Wege
der Integration nutzen und Selbstermächtigung erlernen.
Unser Haus steht für Kinder und Jugendliche ab dem Grundschulalter offen. Wir
bieten auch schulische Förderung in Form von Hausaufgabenhilfe und z.T. auch
Nachhilfe, damit ein guter Schulerfolg ermöglicht wird, der die Voraussetzung
für eine positive Lebensplanung im Spannungsfeld von eigenen Wünschen und
Möglichkeiten sowie Anforderungen und Bedingungen der Gesellschaft
darstellt.
Die Arbeit findet in einem Team statt, das sich professionell und fachlich
begründet und den Kindern und Jugendlichen eine Anlaufstelle in
Konfliktsituation, bei Nöten und Sorgen offeriert. Wir bieten uns den Kindern und
Jugendlichen als kritische, erwachsene Gesprächspartner*innen an, die dort wo
es notwendig ist, hinhören, zuhören und handeln. Damit vermitteln wir, dass es
wichtig ist, sich mitzuteilen, Unterstützung zu holen und dass Probleme
gemeinsam lösbar sind.
Geschichte der Einrichtung
Die Jugendkulturwerkstatt Kiel- Suchsdorf e.V. ist ein Kinder- und
Jugendzentrum, das 1972, damals noch unter dem Namen „Jugendheim
Suchsdorf“, von Eltern, Pädagogen und SPD-Politikern gegründet wurde. Er
wurde als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt und erhielt sowohl finanzielle
als auch personelle Unterstützung durch die Stadt Kiel. Die Stadt stellte das
Gebäude am Nienbrügger Weg 35 und vier Planstellen zur Verfügung. Der
Verein erstellte ein Konzept der Offenen Jugendarbeit und nach und nach
wurden die Räume des alten Bauernhauses zum größten Teil in Eigenarbeit für
die Jugendarbeit renoviert. In das pädagogische Konzept der Einrichtung
wurden die jeweils neuesten Strömungen aufgenommen. So entwickelte sich das
Spektrum von einem autonomen Jugendzentrum zur antikapitalistischen
Jugendarbeit. Später entstand hieraus eine Jugendkneipe mit einem Projekt für
arbeitslose Jugendliche, das neben der offenen Jugendarbeit von 1978 bis 1985
Beratung, Motivation sowie Lehrstellen- und Jobsuche zum Inhalt hatte.
Da das Konzept des Hauses aber zu offen und freizügig gestaltet wurde und
Strukturen fehlten, entstanden in der Folgezeit Probleme zwischen den
Jugendlichen und der Nachbarschaft. Daraufhin wurde das Konzept des
Jugendtreffs vollständig überarbeitet. Durch umfangreiche
Renovierungsmaßnahmen entstand ein Jugendcafe, die Leitung wechselte und
die Leitlinien der Jugendarbeit erhielten eine definierte Struktur. Insbesondere
die kulturellen Angebote für Kinder und Jugendliche wurden ausgebaut. Als
Zeichen des Neuanfangs wurde der Verein 1990 in Jugendkulturwerkstatt KielSuchsdorf- e.V. umbenannt. Seitdem ist die Jugendkulturwerkstatt ein fester,
anerkannter Bestandteil des Stadtteillebens und übernimmt in Abstimmung mit
Verein, Stadt und Stadtteilbewohnern seine unterstützende Funktion für Kinder
und Jugendliche.
Das Konzept der Kinder- und Jugendarbeit in der Jugendkulturwerkstatt wurde
im Laufe der Jahre immer wieder den jeweilig vorherrschenden Bedarfen im
Stadtteil angepasst. Einige Jahre hatte das Haus vor allem großen Zulauf von
Jugendlichen, teilweise trafen sich täglich bis zu 60 Jugendliche vor Ort, um
sich auszutauschen und ihre Freizeit gemeinsam zu verbringen. Es fanden
Diskoabende und Konzerte statt, der Fokus lag auf offener Jugendarbeit. Später
änderten sich durch den demografischen Wandel des Stadtteils die Bedarfe und
der Fokus rückte auf die Unterstützung von Grundschulkindern. Die
Jugendkulturwerkstatt bot ab dem Jahr 1990 eine Hausaufgabenhilfe und einen
Mittagstisch an. Bis zu 40 Kinder wurden täglich betreut und gefördert. Hinzu
kamen zahlreiche zusätzliche nachmittägliche Angebot und ein offener
Jugendbereich.
Gegenwärtig bietet die Jugendkulturwerkstatt sowohl Kindern durch
Hausaufgabenhilfe, offenes Spielen und kreative Kurse als auch Jugendlichen in
Form eines offen Jugendbereiches und zahlreicher Projekte einen Raum zur
Entwicklung und Entfaltung
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